Vilaflor und die Region Valle de San Lorenzo im Süden TeneriffasBlumenpracht, Rosetten und "Landart"Vilaflor - Vilaflor liegt auf 1400 ü.d.M. am Südhang des Teide und ist das höchstgelegene Dorf Teneriffas und der Kanarischen Inseln. Der Ort ist nicht nur als Luftkurort sondern auch für sein gesundes Wasser bekannt: Mit dem hervorragenden Mineralwasser aus dem benachbarten Berg "Sombrero de Chasna" (2534 m) wird die halbe Insel versorgt. Berühmt ist Vilaflor, genauso wie das südlich gelegene Tal von San Lorenzo, auch für seine Rosetaspitzen-Arbeiten. Die kostbaren Rosettendeckchen kann man im Kunsthandwerkszentrum von Vilaflor "Centro de Artesanía" besichtigen und natürlich auch erwerben. Hier werden darüberhinaus auch feingearbeitete Durchbruchstickereien, Töpferwaren, Wein, kulinarische Spezialitäten und Souvenirs angeboten. Im Frühjahr ist Vilaflor von bunten Blumenwiesen mit gelbem Schlafmohn und lila gefärbter Trichterwinde umgeben. Die Hausgärten des Dorfes sind mit Gladiolen und Margeriten bepflanzt. Mandelbäumchen und Weinberge komplettieren das farbenprächtige und liebliche Bild. Wenn Sie sich Vilaflor und Umgebung von oben ansehen möchten, gehen Sie hinauf zum Aussichtspunkt an der Ermita. Von hier aus hat man einen herrlichen Panoramablick auf die künstlich angelegten Bimssteinterrassen des hier praktizierten Trockenfeldbaus. Die ästhetischen Strukturen der Terrassenanlagen erinnern stark an die Kunstrichtung "Landart". Die einzelnen Felder sind mit geschwungenen Steinmauern begrenzt und mit einer 10 bis 15 cm dicken Schicht aus Bimssteingranulat abgedeckt, das den Morgentau für die Feldfrüchte speichert und so, trotz der vorherrschenden Trockenheit, ein ausreichendes Wachstum der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen auf den sehr fruchtbaren Böden ermöglicht. Diese sogenannte "Enarenado-Kulturmethode" wird auch auf anderen Inseln mit Böden vulkanischen Ursprungs angewandt, z.B. auf Lanzarote. Bei der Einsiedelei gibt es seit einiger Zeit den Erlebnispark "Parque San Roque". Neben Ziegenställen, Pferdekoppel, Restaurant und Souvenirshop finden Sie hier auch das "Museo Guanche". Das völkerkundliche Museum bietet auf Schautafeln und in einer Ausstellung von Fundstücken Informationen über die Herkunft und Lebensweise der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas. Die Umgebung Vilaflors hat landschaftlich noch mehr zu bieten und lockt zu Wanderungen und Ausflügen mit Auto oder Rad. Wenn Sie die Straße hinauffahren, die von Vilaflor in den Teide-Nationalpark führt, wird Ihnen ca. 2 Kilometer oberhalb des Dorfes an einer Parkbucht eine alte, 45 m hohe Pinie mit einem bemerkenswerten Stammdurchmesser auffallen. Wenig später geht eine Schotterstraße rechts ab zum 8 Kilometer entfernten Jugendlager "Campamento Madre de Agua". Von hier aus erreicht man nach ca. 1-stündiger Wanderung eine der spektakulärsten Landschaften Teneriffas, die "Paisage Lunar". Vom Wind verwittertes helles Tuffgestein bildet hier eine fast weiße, beeindruckend fremdartige "Mondlandschaft" mit bis zu 10 m hohen, meist spitz zulaufenden Pyramiden. Etwas weiter nördlich davon erreichen Sie, ebenfalls nur zu Fuß, die sogenannte "Schwarze Mondlandschaft". Sie wird durch nackte Lavagrusshänge gebildet, aus denen seltsam geformte schwarze kegelförmige Gesteinsbildungen herausragen. Von Vilaflor aus sollten Sie auch Ausflüge in den nahe gelegenen Teide-Nationalpark machen. Restaurant-Empfehlungen Einen wundervollen Ausblick und internationale Küche bietet das Terassenlokal unterhalb des Aussichtspunktes "San Roque". Am Ortseingang finden Sie außerdem das Restaurant "Teide Flor". Anfahrt Von den Ferienzentren Playa de las Américas und Los Cristianos aus können Sie Vilaflor sowohl mit dem Auto als auch mit dem Bus erreichen. Die Strecke von der Küste nach Vilaflor über Chayofa, Arona und La Escalona gehört zu den beliebtesten Touren für (geübte!) Sportradfahrer.
Im Gemüsegarten TeneriffasValle de San Lorenzo - Das Tal "Valle de San Lorenzo" im Süden Teneriffas, dessen Untergrund aus geologisch sehr alten Gesteinsschichten besteht, wird auch als der Gemüsegarten der Insel bezeichnet. Durch Ableitung von Wasser aus dem nördlich gelegenen Teide-Bergmassiv kann dieser sonst eher trockene, sehr warme Landstrich effektiv bewässert werden. Neben Bananen und Schnittblumen wachsen hier Tomaten, Kartoffeln und viele exotische Früchte. Neben der Bewässerungslandwirtschaft - wird - besonders um "El Roque" - noch immer der Trockenfeldbau mit seinen kunstvoll angelegten Bimsterrassen (s.o.) praktiziert. Bei einem Besuch des Aussichtspunkts "Mirador de Centinela" an der Straße zwischen den Orten Valle de San Lorenzo und San Miguel kann man nicht nur die verschiedenen landwirtschaftlichen Strukturen in der Landschaft gut erkennen. Dutzende von mittleren und kleinen Vulkankegeln schaffen eine ungewöhnliche Szenerie, die an dunstfreien Abenden besonders eindrucksvoll ist. Dann kann man von hier aus auch zusehen, wie die Sonnen zwischen den Nachbarinseln La Gomera und Hierro in einem grandiosen Farbenspiel im Atlantik versinkt. Das im Südwesten des Tals gelegene Arona liegt an der Straße,
die von Los Cristianos an der Küste über Escalona und Vilaflor in den zentralen
Teide-Nationalpark führt. Hier befindet sich eine dem Schutzpatron San Antonio
Abad geweihte Kirche mit einem der schönsten Altaraufsätze Spaniens. Das
Wahrzeichen der Ortschaft ist der im Frühjahr blumenübersäte Tafelberg "Conde"
(1001 m), dessen Gipfel man vom Nachbarort "Vento" aus in 2 Stunden erwandern
kann. Das Gipfelplateau ist durch eine harte Gesteinsschicht vor Erosion
weitgehend geschützt. Auf dem abgeschrägten Plateau wurde früher Getreide
angebaut und gemahlen. Heute liegen die Felder jedoch brach. In Charco de Pino, einer nordöstlich von San Miguel liegenden kleinen Ortschaft fallen besonders die vielen Opunzien auf, die überall wuchern. Die Feigenkakteen wurden als Nahrung für die hier früher in großem Stil gezüchteten Cochenille-Läuse angepflanzt. Die Technik der Gewinnung von karminrotem Farbstoff aus diesen Insekten verhalf den Kanarischen Inseln im 19. Jahrhundert zu ergiebigen Exporteinnahmen. Mehr als 1500 t wurden um 1870 allein auf Teneriffa erzeugt. Man kann sowohl Kleidung und Teppiche als auch Lebensmittel und Kosmetika damit einfärben. Seit der Entwicklung von Anilinfarben Ende des 19. Jahrhunderts, die das Conchenille-Rot heute weitgehend ersetzen, ist die Läusezucht eher bedeutungslos geworden. Gelegendlich kann man jedoch bei Charco de Pino noch Leute beobachten, die die Insekten von den Opuntien pflücken. Auch auf Lanzerote hat sich eine kleine professionelle Zucht erhalten. Conchenille wird heute nur noch als Lebensmittelfarbstoff eingesetzt. Es verleiht Limonaden, manchen alkoholischen Getränken, Bonbons und Lippenstiften eine intensiv rote Farbe. Über San Muguel und Charco de Pino führt die Straße weiter nach Granadilla de Abona, dem Hauptort der Region. Das kleine Städtchen präsentiert alte und neue Bausubstanz in bunter Mischung. Die dem Heiligen San Antonio de Padua geweihte Barockkirche mit Zwiebelturm besitzt in ihrem Inneren eine sehenswerte Kanzel sowie eine Decke im spanischen Mudéjar-Stil des 12-16. Jahrhunderts, der sowohl gotische als auch maurische Einflüsse erkennen lässt. Neben den für das Tal typischen, mit Hilfe von Bewässerungstechnik oder im Trockenfeldbau wachsenden Weinreben und Feldfrüchten (Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Mais) fallen auf den Feldern um Granadilla Orangenbäume auf, die einst von Mönchen erstmals hier gepflanzt wurden und seither zur lokalen Agrikultur gehören. Sport- und Freizeitaktivitäten Fast überall im Tal von San Lorenzo können Sie natürlich wunderbar wandern.
Gute Gelegenheiten zum Sportradfahren bieten sich ebenfalls. Restaurant-Empfehlungen In Arona können Sie im vielgerühmten Restaurant "El Patio Canario" mit kanarischer und belgischer Küche sehr gut essen gehen. Los Abrigos, das ca. 15 Kilometer von San Miguel entfernt in Richtung Südosten an der Küste liegt, ist berühmt für seine Fisch-Restaurants. Ein Besuch des Ortes lohnt sich auf jeden Fall, wenn man von einem Bade-oder Surf-Ausflug in El Médano zurückfährt. Das Fisch-Restaurant mit Terasse "Los Abrigos" liegt auf einer Felsklippe über dem Hafen. Gleich daneben befindet sich das "Perlas del Mar", das ebenfalls typisch kanarische Fischgerichte auf der Speisekarte hat. Das preiswerte Lokal "Brisas del Mar" bietet außer Fisch auch noch Kaninchen, Vegetarisches und Paella. |